Das Familienwappen    Herkunft des Familiennamens   

Vorgeschichte des Geschlechts   Die männliche Stammfolge   Die Stadt Grulich   Namensvetter




Die Damsdorfer Linie

 

I. Generation

Grulich Heinrich, * in Damsdorf, Kreis Bütow, Reg. Bezirk Köslin,
Büttner, verstorben vor dem 04.10.1899

1oo in Damsdorf,
Goy (Herz) Auguste, * ? , Büttnerin, verstorben 1936

    1 Kind:

a) Grulich Heinrich Otto    * 04.10.1899 Damsdorf, Kreis Bütow, Reg. Bezirk Köslin


Witwe Grulich Auguste, * ? , geborene Goy (Herz), verstorben 1936

2oo Damsdorf
Grulich  Wilhelm, Bauer, * ?, † 1945/46 Neuenhagen bei Berlin

Kinder: * Damsdorf, Kreis Bütow, Reg. Bezirk Köslin

b) Grulich Johannes Julius, * 24.06.1904, evangelisch, auch genannt: Hans oder Hanske,
    † 23.07.1993 Neuenhagen, beerdigt Waldfriedhof

c) Grulich Meta, * Damsdorf, † Neuenhagen

d) Grulich  Linna, * Damsdorf, wohnte Berlin-Charlottenburg

 

Anmerkung:

Auguste Grulich (Gruhlich) geborene Herz oder Goy (Mädchenname unleserlich) war mit dem mittlerweile verstorbenen Heinrich Grulich verheiratet gewesen als ihr erster Sohn Heinrich Otto zur Welt kam.

Sie hat anschließend mit dem Bruder ihres Mannes, Wilhelm Grulich zusammen gelebt oder geheiratet, mit dem sie noch drei weitere Kinder bekommen hat.

In der beigefügten Urkunde aus dem Grundbuchamt Damsdorf steht sie 1930 als Besitzerin des Grundstückes, das sie vom ersten Mann geerbt hat.

Wilhelm Grulich, der den Hof nach dem Tod seiner Frau Auguste, 1936, weiterbewirtschaftete, mußte dann nach dem zweiten Weltkrieg den Hof in Pommern verlassen und nach Deutschland aussiedeln, wo er dann unmittelbar 1945/46 in Neuenhagen bei Berlin verstarb.

 

Urkundlichen Unterlagen:

Geschäftsnummer Damsdorf Bd. III Bl. Nr. 121

Aus dem Grundbuchblatte des in Damsdorf belegenen, der Besitzerfrau Auguste Gruhlich und Ehemann gehörenden, im Grundbuche von Damsdorf Band III Blatt 121 und Band III Blatt Nr. 164 eingetragenenen Grundstücke ist folgendes eingetragen worden:

III Abteilung, Spalte Löschungen Nr. 2 bzw. 5: 600,-- PM

gelöscht am 28. März 1930.

Bütow, den 16. Mai 1930

Das Amtsgericht ..........Justizbüroangestellter als Urkundsbeamter der Geschäftsstelle.

Stempel Preuss. Amtsgericht Bütow

 

II. Generation

II. a) Grulich Heinrich Otto, * 04.10.1899 Damsdorf, Kreis Bütow, Reg. Bezirk Köslin,

† 14.09.1981 Berlin-Buch 
oo 14.10.1927 Berlin
Knust Elisabeth, * 11.04.1904 Berlin

     1 Kind:  Grulich Heinz, * 21.04.1936 Berlin

 

Urkundliche Unterlagen:

a) Geburtsurkunde Nr. 73/Bytow Damsdorf / Bütow

ver.... Büttnerin Auguste Grulich, geb. Herz . Eh. des verst. Büttners Heinrich Grulich, beide evangl. und wohnhaft zu Damsdorf in Ihrer Wohnung

am 04.10.1899 Heinrich Otto

Der anzeigende erklärt, daß er bei der Niederkunft der Wilhelma Auguste Grulich zugegen gewesen sei.

Unterschrift: Wilhelm Grulich

b) Heiratsregister Nr. 917 des Jahres 1927.H.

Heinrich Otto Grulich, geb. am 04.10.1899 in Damsdorf, Kreis Bütow, Maschinenschlosser in Berlin Elisabeth Knust, Berlin, geb. 11.04.1904 in BerlinVermählung am 14.10.1927, Berlin; Standesamt 13 a

Ehemann: Geburtsregister Nr. 73/1899 des Standesamtes Damsdorf
Ehefrau: Geburtsregister Nr. 699/1904 des Standesamts Berlin 10 B

c) Sterbeurkunde, Standesamt Berlin-Buch Nr. 1703/1981

Heinrich Otto Grulich, wohnhaft in Berlin ist am 14.09.1981 um 12,40 Uhr in Berlin-Buch verstorben.

 

Aus dem Leben von Heinrich Otto Grulich:

Heinrich Otto war der Erstgeborene der Auguste Grulich und hätte eigentlich den Hof in Damsdorf übernehmen sollen.

Aber die Familie, die Mutter und der Stiefvater, hatten andere Pläne mit ihm. Sie fanden eine Lehrstelle als Maschinenschlosser für ihn und er fing 1913 eine dreijährige Ausbildung an.

1916 meldete er sich, wie so viele andere seines Alters, freiwillig zum Militär und nahm am 1. Weltkrieg teil. Bei einem Gefecht wurde er von einem Splitter so schwer am Kopf getroffen, daß er UK gestellt werden mußte und so war er für den Krieg nicht mehr geeignet.

Es ist uns nicht bekannt, wann Heinrich Otto nach Berlin kam. Aber er heiratete dort im Oktober 1927.

Er arbeitete als Maschinenschlosser bei der Reichsbahn in Berlin.

Als Kommunist unter Thälmann hatte Heinrich ein bewegtes Leben in seiner Freizeit. Bei den vielen Aktionen, Demonstrationen und Streiks in Berlin in den zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre, hatte er bestimmt kein geruhsames Familienleben.

Am 30. Oktober 1925 wurde auf der 1. Reichsparteikonferenz in Berlin Genosse Ernst Thälmann zum Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands gewählt. Unter seiner Führung festigte sich die Partei und wurde zur bedeutendsten und größten Sektion der Kommunistischen Internationale in den kapitalistischen Ländern.

Saalschutz (Body gard) in Klüzow;

Gemeinsame Abwehr des Stahlhelmtreffens im Mai 1927

(Organisation der ehemaligen Reichswehrsoldaten)

Die Leitung des Stahlhelms hat den 8. Mai dazu ausersehen, das rote Berlin zu erobern und der Berliner Arbeiterschaft, dem „roten Gesindel", wie sie der Stahlhelmführer Seldte beschimpfte, „die Macht des Stahlhelms zu zeigen. Die Stahlhelmführer schickten ihre Anhänger mit der bewußten Absicht der Provokation nach Berlin. Die KP wollte zwar kein Blutvergießen, aber sie hielt es für ihre Pflicht der Berliner Arbeiterschaft, gegenüber dem Aufmarsch des Stahlhelms den Selbstschutz in den Arbeiterbezirken zu organisieren.

1934 wurde die KP verboten und E. Thälmann verhaftet. Er wurde am 18. August 1944 im Konzentrationslager Buchenwald ermordet.

Als ehemaliger Kommunist und Gewerkschaftler konnte er unter der Hitler-Regierung wählen, entweder sich sofort freiwillig zum Militär zu melden, wofür er ja nicht mehr geeignet war, oder es war eine Frage der Zeit und er wurde in ein Arbeitslager gesteckt. Heinrich Otto mußte 1940 in ein Rüstungsbetrieb nach Bayern und kam Ende des Krieges 1945 in Russische Gefangenschaft.

Als er aus der Gefangenschaft nach Berlin entlassen wurde, konnte er wieder bei der Reichsbahn Arbeit finden und wurde dort im Lager beschäftigt.

Er starb in Berlin im Alter von 82 Jahren.

 

II. b) Grulich  Johannes Julius, * 24.06.1904 Damsdorf, evangelisch,

gelernter Tischler, Landwirt, auch genannt Hans oder Hanske,

† 23.07.1993 Neuenhagen bei Berlin, beerdigt Waldfriedhof

oo 12.06.1938 Damsdorf

Schröder  Margarete Frieda Else, verwittwete Dretzke

* 25.11.1906 Neuendorf, † 25.07.1983 Neuenhagen

1 Sohn: Dretzke  Kurt, * 06.05.1932 Damsdorf

Kinder:

1. Grulich  Hans Joachim, * 04.04.1939 Damsdorf, Kreis Bütow

    † 07.07.1992 Neuenhagen

2. Grulich Ilse, * 05.03.1941, Damsdorf, † 14.04.1945 ebd.

 

Urkundliche Unterlagen:

Heiratsurkunde Standesamt Damsdorf Nr. 9/1938

Der Landwirt Johannes Julius Grulich, evangelisch, wohnhaft in Damsdorf, geboren am 24. Juni 1904 in Damsdorf, (Standesamt Damsdorf Nr. 64/1904) und die verwittwete Margarete Frieda Else Dretzke, geborene Schröder, evangeliesch, wohnhaft in Damsdorf, geboren am 25. November 1906 in Neuendorf, (Standesamt Neuendorf Nr. 99/1906), haben am 12. Juni 1938 vor dem Standesamt Damsdorf in ... die Ehe geschlossen. Sterbeurkunde Standesamt Altlandsberg, Nr. 128/1993 Johannes Julius Grulich, wohnhaft in Neuenhagen ist am 25. Juli 1993 um 8.30 Uhr in Altlandsberg verstorben. Der Verstorbene war geboren am 24. Juni 1904 in Damsdorf. Der Verstorbene war Witwer von Margarete Frieda Else Grulich, geborene Schröder.

Altlandsberg, den 27. Juli 1993

 

Aus dem Leben von Johannes Julius Grulich:

Johannes Grulich, zweiter Sohn von Auguste Grulich, der als Beruf Tischler erlernt hatte, arbeitete als Jungbauer auf dem Hof in Damsdorf als er 1938 zur Musterung nach Solp/Pommern zum Wehrbezirkskommando mußte.

Seine Tauglichkeitsgrad war bedingt, so daß er zum Ersatz Reserve I abgestellt wurde. Die Wehrnummer seines Passes war Stolp 04/457/56. Die Nummer seiner Erkennungsmarke 9843.

Trotzdem mußte er in Damsdorf den Einmarsch der Hitler Truppen

1939 in Polen und den Rückzug mitbekommen haben.

Ist die Familie aus Damsdorf bereits vor 1945 vor den russischen Truppen geflohen. Denn mit dem Heranrücken der Roten Armee setzte um die Jahreswende 1944/45 die Flucht der Zivilbevölkerung aus den deutschen Ostgebieten Richtung Westen ein. Bei eisiger Kälte flohen die Menschen in großen „Trecks" mit dem wenigen, was sie retten konnten.

Schon beim Heranrücken der Roten Armee war es zu einer wahren Völkerwanderung nach Westen gekommen. Die Furcht vor der Rache der Russen, die unter dem deutschen Krieg wie kein anderes Volk gelitten hatten, trieb die Menschen in den Ostgebieten im tiefsten Winter aus ihren Wohnungen und Gehöften. Zu Fuß, mit Pferdewagen, in überfüllten, immer wieder von Tieffliegern angegriffenen Zügen, oft überholt von vorstoßenden Panzerverbänden der Roten Armee, versuchten sie zu retten, was zu retten war, und das war meistens kaum mehr als das nackte Leben. Im allgemeinen Chaos spielten sich ungezählte Tragödien ab, Familien wurden auseinandergerissen, Kinder erfroren auf zusammengebrochenen Karren, ganze Trecks ertranken, als sie zugefrorene Flüsse zu überqueren versuchten

?1945 wurde er von den Polen enteignet und er flüchtete mit seinem Vater Wilhelm Grulich und seiner Familie aus Damsdorf in Pommern nach Neuenhagen bei Berlin aus.

Er starb 1993 in Neuenhagen im Alter von 89 Jahren

 

III. Generation

III.a) Heinz Grulich, * 21.04.1936 in Berlin, 

oo1. 1956/57: (geschieden)

? Helga, wohnhaft Trelleborger Str. 36, 13189 Berlin

1 Kind:

Frank Grulich, * 15.02.1958 in Berlin

oo2. Ehe:

Friedel Grude, * 17.02.1934 in Berlin-Mitte, Arzthelferin

 

Aus dem Leben von Heinz Grulich:

Beruflicher Werdegang:

1951 - 1961 Lehre zum Fernmeldemechaniker bei der Reichsbahn;
Weiterbildung zum Ingenieur und Pedagoge in der Elektrotechnik
- Fachrichtung Elektrik, Mathematik und Physik; Technischer Betriebsdirektor bei der H.O.
- Produkt/Material - Lagerchef bei der H.O. bis zur Abwicklung
1990 Internationaler Bund: 2. größter Ausbildungsträger = bei der Festanstellung Krankheit festgestellt
- invalidisiert - in Rente



III b.1. Grulich Hans Joachim

* 04.04.1939 Damsdorf, Kreis Bütow, † 07.07.1992 Neuenhagen

oo 1964 Neuenhagen

? Ingrid, * 20.05.1940, keine Kinder

Urkundliche Unterlagen:

Geburtsurkunde Standesamt Damsdorf Nr. 21/1939

Hansjoachim Günther Grulich ist am 04. April 1939 in Damsdorf, Kreis Bütow geboren.

Vater: Johannes Julius Grulich, Landwirt, evangelisch, wohnhaft in Damsdorf.

Mutter: Margarete Else Grulich, geborene Schröder, evangelisch, wohnhaft in Damsdorf

... den, 06. März 1941

III b.2. Grulich Ilse

* 05.03.1941, Damsdorf, † 14.04.1945 ebd.

Urkundliche Unterlagen:

Geburtsurkunde des Standesamt Damsdorf Nr. 9/1941

Ilse Margarete Grulich ist am 05. März 1941 in Damsdorf,

Kreis Bütow geboren.

Vater: Johannes Julius Grulich, Landwirt, evangelisch,

wohnhaft in Damsdorf.

Mutter: Margarete Frieda Else Grulich, geborene Schröder,

wohnhaft in Damsdorf.      ... am 06. März 1941

 

IV. Generation

 

IV a) Grulich Frank* 15.02.1958 Berlin  oo ?

    Kinder:

    1. Jo-Heinrich Grulich, * 1980

    2. 1 Tochter

 

Brief von Heinz Grulich aus Berlin, am 05.01.1995

hier den kleinen Abriß aus dem Leben meines Vaters und dessen "Folgen", die ich Dir versprochen habe:

Vater ist einer von 8 Geschwistern, wieviel davon männlich oder weiblich sind, entzieht sich meiner Kenntnis, da, wie ich schon angedeutet habe, Vater keinen groißen Bezug auf diese nahm.

So weit mir bekannt, war Vater der älteste von den Geschwistern und somit nach alter Sitte der Erbe des Landbesitzes.

Auf Betreiben des Lehrers ging mein Vater aus der Landwirtschaft, über Bütow nach Berlin, in ein anderes politisch stark kommunistisch geprägtes Berufsleben.

Mein Onkel Hans übernahm die Landwirtschaft bis Anfang der 50er Jahre und wurde aus bekannten Gründen enteignet und ging nach Neuenhagen bei Berlin. Beziehungen zu meinen Verwandten müssen neu von mir geküpft werden.

Aus Erzählungen meines Vaters ist mir noch in Erinnerung, daß Vater Nachforschungen über Kirchenämter getrieben hat, um etwas über den Ursprung unserer Familie zu erfahren. Aus seinen mündlichen Überlieferungen habe ich behalten, daß unser Zweig bis zur Ansiedelung  Grulice  (Grulich)  Böhmisch-Mähren reicht, wo wir "geraubrittert" haben sollen. Mir ist das 16. Jahrhundert in Erinnerung.

Nun einen kleinen Abriß aus meinen Erinnerungen an Hinterpommern:

Ich bin als Kind mit 4 - 6 Jahren in Pommern gewesen und kann mich an ein L-förmiges Haus erinnern, welche Stallungen und Wohntrakt beinhaltete. Hinter dem Haus war ein kleiner See, ein Torfstich und saftige Weiden. Auch sind wir einmal zu Verwandten nach Stolp oder Stolpmünde gefahren, jedenfalls war von dort aus das Meer leicht zu erreichen. Der Ort Damsdorf war mit einer Ringbahn an Bütow angeschlossen.

In Neuenhagen müßte mein Kusin Hans leben. Ende der 50er Jahre ist meine Tante Metha in Neuenhagen verstorben.

Heinz Grulich  erzählte auch, daß ein Wappen von  Grulice im Wappensaal im Schloß von Köpenick hängt.

Knut und ich sind diesen Angaben nachgegangen und haben das Staatliche Museum zu Berlin und zwar den Festsaal vom Schloß Köpenick, genannt Wappensaal, besichtigt. Das gemeinte Wappen mit dem alten Schriftzug: GVLICH führte offensichtlich, durch flüchtiges Hinsehen, zur Verwechsung. Gemäß der Beschreibung der einzelnen Staatswappen gehört das Wappen GVLICH dem Herzog von Jülich und Berg.


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