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           Chronik der Familien Grulich


Die Frauen der Grulichs.


4. Generation

Die Ehefrau unseres Ahnes Nr. 16. Anton Grulich

Proband: Knut Grulich

 

04 17. Engelhardt  Clara Bianca Thusnelda ,

* Wilsdruf i. Sachs. 11.7.1809, ev., gt. 23.07.1809 Wilsdruff, † Wiehe, Kreis Eckartsberga, 16.10.1869,

oo Prettin 20.10.1839

04 16. Grulich Anton , * Niebra 19.9.1803, † Elsnig, Kreis Torgau, 16.8.1860 Pfarrer, ebd., 1822-1826 Student der Theologie zu Halle a.S., dann Hauslehrer zu Prettin, zu Repitz und Graditz, Kreis Torgau, Diakonus zu Saathain, Kr. Liebenwerda, Pfarrer zu Elsnig;

Kinder: * Saathain, Kreis Liebenwerda:

a. Grulich Richard Hermann ,

b. Grulich Oskar Anton ,

c. Grulich Clara Marie ,

 

Aus Clara Bianca Thusnelda Engelhardts Leben:

Klara Bianka Thusnelda Engelhardt wurde am 11.07.1809 in Wilsdruff bei Dresden als Tochter des Stadtschreibers und Advokaten Samuel Gottlieb Engelhardt und seiner Frau Wilhelmine Eleonore Kunze geboren. Als sie 4 Jahre alt war, starb ihr Vater und sie zog mit ihrer Mutter nach Prettin a. d. Elbe, in das dortige Wittwenhaus. Hier lernte sie später Anton Grulich kennen, der eine Schola collecta leitete.

Im Jahre 1829 verlobte sie sich mit ihm. Aber erst nach 10 Jahren, als der Bräutigam 1839 die Pfarre in Saathain, Kreis Liebenswerde, erhielt, konnte das Paar endlich heiraten. Die Trauung nahm der Vater Joseph Grulich am 20.10.1839 noch kurz vor seinem Tode in Prettin vor.

In Saathain schenkte sie ihrem Manne 3 Kinder. Von dort siedelten sie nach Elsnig über, wo sie bis 1861, ein Jahr nach dem Tode ihres Mannes wohnen blieb.

Dann zog sie nach Torgau in die Nonnenstraße, in das Haus des Handschuhmachers Hancke. Hier hatte sie ja außer einem Bekanntenkreis Anschluß an die Schwestern ihres Mannes, Amalie von Lindenau und Auguste Beust.

Später, im Jahre 1867, wechselte sie abermals ihren Wohnsitz und zog nach Leipzig, wo ihre Schwester Agnes ( Pastellbild der Dame in blau, das sich bei Timm Grulich in Spiesen befindet) wohnte, die in zweiter Ehe mit dem sehr wohlhabenden Stadthauptmann Schwägrichen von Leipzig, verheiratet war.

Ihre Tochter Clara Maria verheiratete sich bald darauf mit dem Kreisrichter Knibbe, dem Sohn des Besitzers der Torgauer Stadtapotheke (Mohrenapotheke), in der die Schwägerin von Lindenau gewohnt hatte. Das junge Paar wohnte in Wiehe a. Unstrut. Als die Mutter im Jahre 1869 dort zu Besuch war, starb sie an einer Blinddarmentzündung am 16.10.. In Wiehe wurde sie auch beerdigt. Das Grab ist nicht mehr erhalten.

Klara Engelhardt war eine kleine, sehr bewegliche, blonde Dame, die häufig unter Kopfschmerzen zu leiden hatte. Mit Vorliebe sang sie zur Laute. In den ersten Jahren ihrer Ehe hatte sie bei den knappen Einnahmen ihres Mannes viel zu tun. Ein Teil des Gehaltes bestand ja in dem Erlös aus der Landwirtschaft, und so lag ihr die Versorgung des Viehs neben der der Kinder ob. Sie erkrankte und suchte Heilung in Franzensbad. Der Viehbestand wurde daraufhin abgeschafft, das Land verpachtet und nun konnte sie ruhiger als Pastorenfrau leben.

 

Die Vorfahren der Clara Bianca Thusnelda Engelhardt:

5. Generation

Eltern:

05  34. Engelhardt Samuel Gottlieb,

* 23.02.1765 Dresden, gt. 26.02.1765 Dresden, † 31.10.1813 Wilsdruff

Taufregister der ev. Kreuzkirche in Dresden. 1765. Bl. 22a:

"Täufling: Samuel Gottlieb, Geb. 23.02.1765 in Dresden. Get. 26.02.1765 in Dresden. Vater: Engelhardt, Ehrenfried Caspar, Bürger und Conditor in Dresden. Mutter: geborene Böhmin, Johanna Sophie."

Trauschein der ev. Kirche zu Dippoldiswalde:   17.04.1799

"Samuel Gottlieb Engelhardt, Stadtschreiber und Rechtsconsulent zu Wilsdruff, ev. Luth. Ledigen Standes, nachgelassener ältester Sohn des Ehrenfried Caspar Engelhardt, Bürger und Conditor zu Dresden, ev. Luth. Und Wilhelmine Eleonore Kunze, ev. Luth. Ledigen Standes, eheliche zweite Tochter des Wilhelm Friedrich Kunze, treuverdiensten Pastors hier, sind in der Kirche zu Dippoldiswalde am 17.04.1799 getraut worden."

Totenregister der ev. Kirche zu Wilsdruff 1815. Nr. 77.

"Verstorbener: Samuel Gottlieb Engelhardt, Stadtschreiber und Advokat zu Wilsdruff starb am 31.10.1813 in Wildruff und wurde beerdigt hierselbst am 02.11.1813. Alter 49 Jahre. Er hinterließ 2 Töchter.

Aus seinem Leben:

Samuel Gottlieb Engelhardt wurde am 23.02.1765 in Dresden als Sohn des Conditors Kaspar Ehrenfried Engelhardt und seiner Frau Johanna Sophie Böhme geboren.  Er war Stadtschreiber und Advokat in Wilsdruff bei Dresden, wo er schon im 48. Jahre, am 31.10.1813 starb. Verheiratet war er seit dem 17.04.1799 mit Wilhelmine Eleonore Kunze, Tochter des Pastors Wilhelm Friedrich Kunze in Dippoldiswalde.

05  35. Kunze Wilhelmine Eleonore ,

* 29.01.1772 Nassau, gt. 01.02.1772 Nassau, † 17.08.1850 Elsnig,

Taufregister der ev. Kirche Nassau im Erzgebirge. 1772. Seite 635

"Täufling: Wilhelmine Eleonore, * 29.01.1772 in Nassau, get. Am 01.02.1772 in Nassau. Eltern: Kuntze, Wilhelm Friedrich, Pastor in Nassau und Johanna Eleonore Weidling."

Sterbeurkunde der ev. Kirche in Elsnig:

"Wilhelmine Eleonore Engelhardt, nachgelassene Witwe des Stadtschreibers und Rechtsconsulenten Leberecht Samuel Engelhardt in Wilsdruff bei Dresden ist am 17.08.1850 im Alter von 79 Jahren in Elsnig verstorben und am 20.08.1850 auf dem Friedhofe in Elsnig beerdigt.

Aus ihrem Leben:

Wilhelmine Eleonore wurde am 29.01.1772 in Nassau im Erzgebirge als Tochter des Pastors Friedrich Wilhelm Kuntze und seiner Ehefrau Eleonore Weidling geboren. Sie verheiratete sich mit dem Stadtschreiber und Advokaten Samuel Gottlieb Engelhardt in Dippoldiswalde am 17.04.1799, der in Wilsdruff tätig war. Nach dessen Tode (1813) fand sie in dem Witwenhaus in Prettin Aufnahme. Später lebte sie bei ihrer Tochter Agnes, verwitweten Ulisch, wieder verehelichten Schwägrichen in Leipzig.

Sie starb am 17.08.1850 in Elsnig, als sie bei ihrer Tochter Klara zu Besuch war. Hier ist sie neben ihrem Schwiegersohn Anton Grulich beerdigt.

Von ihr ist ein großes Porträt in Pastell vorhanden, das im Jahre 1833 gemalt ist, wahrscheinlich auf Veranlassung ihres Schwiegersohnes Schwägrichen. Dieses Bild ist zur Zeit im Besitze von Anna Dalitzsch, der Tochter Marie Knibbe, geb. Grulich. Eine kleine Kopie hat daher Paul Grulich für die Familiensammlung gefertigt.

Ferner existiert noch ein Brief an ihre Tochter Klara und eine kleine Silberstiftsskizze von ihrem Manne und ihr.

Aus der Ehe sind uns 6 Kinder bekannt:  

Kinder: (* Wilsdruff)

1. Engelhardt Karl Wilhelm Julius,  * 14.09.1800, † 11.03.1806

Paten:

1. Wilhelm Friedrich Kunze, Pastor in Dippoldiswalde

2. Frau Johanna Sophie, weil. Herrn Ehrenfried Kaspar Engelhardts gewesenen Bürgers und Conditors in Dresden Ehefrau. Deren Stelle vertrat Frau Johanna Eleonore Weidling, Herrn Wilhelm Friedrich    Kunze, Pastors in Dippoldiswalde Ehefrau.

3. Herr Karl August Engelhardt, Privatgelehrter und Buchdruckerherr in Friedrichsstadt bei Dresden, dessen Stelle vertrat: Christian Benjamin Ursinus, Kauf- und Handelsherr, Bürgermeister und Steuereinnehmer allhier.

  2. Engelhardt Guido Emil Heinrich, * 09.11.1803

Paten:

1. Johanna Eleonore , Wilhelms Friedrich Kunzens Pastors in Dippoldiswalde Ehefrau. Stellvertreter: Jungfrau Christiane Henriette, Herrn Pastors Kunze dritte Tochter.

2. Friedrich Wilhelm Kunze, Pfarrer zu Burkhardtswalde bei Wesenstein. Stellvertreter: August Benedict Blüher, Bürger, Kauf- und Handelsmann allhier.

3. Christian Ursinus, Kauf- und Handelsherr, Bürgermeister und  Steuereinnehmer allhier.

   3. Engelhardt Ernst Hugo Emil, * 05.02.1806, † 06.03.1806

Paten:

1. August Theodor Kunze, Rechtsconsulant in Dresden, dafür August Blüher, wie bei 2.

 2. Frau Johanna Friederike, Carl August Seifferts, Hausverwalters des Zucht- und Arbeitshauses in Torgau Ehefrau, dafür Frau Johanna Juliana, August Benedict Blühers Ehefrau wie bei 2.

 3. Frau Rahel Sophia, Herrn Benjamin Friedrich Löwel, Churfürstl. Postmeisters, Kauf- und  Handelsmannes Ehefrau, dafür ihre Tochter Jgfr. Friederike Henriette.

    4. Engelhardt Guido Emil Julius,     * 20.05.1808, † 06.06.1808

Paten:

1. Johanna Julia Blüher, wie bei 3.

2. Demoiselle Caroline Wilhelmine, weiland Herrn Ehrenfried Kaspar   Engelhardts, gewesenen Bürgers und Conditors in Dresden ehel. Hinterlassene Tochter.

3. Johann Wilhelm Seiffert, wie bei 3.

Die 4 Söhne sind also sämtlich in frühester Kindheit gestorben. Am Leben blieben nur die Töchter Agnes und Klara.

 

  5. Engelhardt Agnes Ottilie, * 1803, aber nicht in Wilsdruff, † 26.08.1873 Leipzig

 

Aus ihrem Nachlaß erbte ihr Neffe Oskar Grulich außer Bargeld auch verschiedene gute Möbel und Porzellantassen aus Meissen, von denen sich noch einiges 1936 in meinem Besitze befand. Ebenso ist noch ein Pastellbild Schwägrichen, das ihn uns als Kind zeigt, vorhanden.

       oo 1.  Pastor Ulisch

1 Stiefsohn:  

Robert Ulisch, Inhaber einer Maschinenfabrik in Leipzig, in der auch unser Vorfahr Richard  I Grulich zeitweilig tätig war.

 

         oo 2.  Schwägrichen, Stadthauptmann * um 1773, † 25.12.1845 Leipzig,

Inhaber eines Kommissions- Speditions- und Wechselgeschäftes.  

Keine Kinder. 

 

Anmerkung:

Von Agnes Ottilie Schwägrichen, Wwe Ulisch, ist ein großes Porträt in Pastell vorhanden. (Tante Stadthauptmann) Es hängt bei Timm A. Grulich in Spiesen. Sein Bruder Knut Grulich hat dieses Bild bei der Haushaltsauflösung von Bertha Grulich, wohnhaft in Höchst im Odenwald ins Saarland zu seinen Eltern Kurt Grulich mitgenommen. Es hing dort Jahrelang über der Couch im Esszimmer. Eine kleinere Kopie dieser Zeichnung hängt in Höchst bei Ursula Klingmann, geborene Grulich.    

 

Von Wilhelmine Eleonore Kunze ist ein großes Porträt in Pastel vorhanden, aus dem Jahre 1833, gemalt auf Veranlassung ihres Schwiegersohnes Schwägrichen. Dieses Bild war 1938 im Besitze von Annie Dalitzsch, der Tochter von Marie Knibbe, geb. Grulich. Eine kleine Kopie wurde für die Familiensammlung von Paul Grulich gefertigt.

6. Engelhardt Klara Bianka Thusnelda, die jüngste Tochter, unsere Ahnin

Über die jüngste Tochter Klara, siehe  Anton Grulichs Frau.

 

 

6. Generation

Großeltern:

06 68. Engelhardt  Kaspar Ehrenfried

Trauregister der ev. Annenkirche in Dresden. 1762. Seite 448. Nr. 44

"Bräutigam: Engelhardt, Ehrenfried Kaspar, Conditor allhier. Trautag: 05.08.1762. Braut: Böhme Johanna Sophie. Eltern des Bräutigams: Engelhardt, Johann Ulrich, Bürger und Conditor allhier. Eltern der Braut: Böhme, Martin, Königl. Chartenfaktor allhier, verstorben.

Totenregister der ev. Kreuzkirche in Dresden. 1780. Blatt 39a.

"Verstorbener: Engelhardt, Ehrenfried Kaspar, verheiratet. Bürger und Conditor, 47 Jahre 8 Monate an Versehrung. Beerdigungstag: 10.09.1780. Der Sterbetag ist nicht angegeben. Sterbeort: Schlössergasse, in Hofrat Montanus Hause. Hinterlassene: Ehefrau.

Bürgerbuch Dresden: "Bürger wurde den 19.10.1762 Herr Ehrenfried Kaspar Engelhardt, ein Conditor, filius civis, wohnt auf der Breitengasse in Herrn Chartenfaktors Buchmanns Erben Haus Nr. 7. fol. 209.

Aus seinem Leben:

Kaspar Ehrenfried Engelhardt ist im Januar 1733 geboren als Sohn des Conditors Johann Ulrich Engelhardt und seiner Ehefrau Johanna Magdalena. Er ist nach Ausweis der Dresdner Kirchenbücher dort nicht geboren. Sein aus Weissenburg in Bayern stammenden Vater wurde ja erst 1747 Bürger in Dresden, während Kaspar Ehrenfried bereits im Jahr 1733 geboren ist, wie aus seiner Sterbeurkunde hervorgeht. Der Vater ist also bereits verheiratet mit dem Sohne nach Dresden verzogen. Der Geburtsort hat sich nicht feststellen lassen. Das Stammbuch der Dresdner Bäckerinnung gibt auch keine Auskunft, da es erst 1763 beginnt.

Er wurde am 19.10.1762 Bürger und Conditor in Dresden und verheiratete sich dort am 05.08.1762 in der Annenkirche mit Johanna Sophie Böhme . Beerdigt ist er am 10.09.1780, nachdem er nur ein Alter von 47 Jahren erreicht hatte. Erwohnte in der Schlössergasse.

06 69. Böhme Johanna Sophie, * 1739,   + 27.11.1813 Dresden

           Totenregister der Kreuzkirche Dresden

"Verstorbener: Johanna Sophie Engelhardt, geb. Böhme, verwitwet, 74 Jahre, 10 Monate alt am 27.11.1813. Ehegatte: Engelhardt,  Ehrenfried  Kaspar, Bürger und Conditor, verstorben. Hinterlassene: 1 Sohn, 3 Töchter.

Aus ihrem Leben:

Wie aus der Trau- und Toteneintragung hervorgeht, wurde Johanna Sophie im Jahre 1739 als Tochter des Königl. Chartenfaktors Martin Böhme geboren. In Dresdener Kirchenbüchern ist ihre Geburt nicht festzustellen.

Wahrscheinlich ist der Vater erst nach der Geburt eingewandert. Sie verheiratete sich am 05.08.1762 in Dresden mit dem Bürger und Conditor Kaspar Ehrenfried Engelhardt.

Sie starb in Dresden am 27.11.1813, nachdem sie 33 Jahre als Witwe gelebt hatte. Wenige Wochen vor ihrem Tode verlor sie noch ihren Sohn Samuel Gottlieb, so dass ihr nur Karl August und die Töchter Dorothea Elisabeth, Johanna Sophie und Christiane Charlotte verblieben waren.

Aus der Ehe sind folgende Kinder hervorgegangen:

1. Engelhardt Johann Ehrenfried, * 30.06.1763 Dresden

Paten: Herr Johann Ulrich Engelhardt, Bürger und Conditor allhier als Großvater. Starb 6 Wochen alt am 12.08.1763 in der Frau Schönin Hause.

2. Engelhardt Samuel Gottlieb, * 23.02.1765, Dresden, früh 5.30 h, unser Ahn

        3. Engelhardt Johanna Sophie, * 12.03.1766 Dresden

Paten: Herr Johann Georg Böhme, Amtsschreiber in Tharant, Gestorben im 43. Jahr am 25.02.1810 in der Halbergasse an einem Geschwulst

        4. Engelhardt Friederike Eleonore, * 05.08.1767 Dresden

Paten: Christiane Charlotte, Herrn Martin Böhmens, Bürgers und Kartenmachers allhier nachgelassene Tochter (Er war der Großvater), gest. am 11.09.1767, 5 Wochen alt, am alten Markt in Stramanns Hause.

5. Engelhardt Karl August, * 04.02.1769 Dresden.

Er lebte als Privatgelehrter und Buchdruckerherr in Dresden-Friedrichsstadt.

6. Engelhardt Friederike Eleonore, * 23.05.1773 Dresden

7. Engelhardt Christiana Henriette, * 05.08.1775 Dresden, † 24.08.1777 zwei Jahre alt an Blattern auf der Schloßgasse.

8. Engelhardt Karoline Wilhelmine, deren Geburt nicht verzeichnet ist, die aber Pate stand bei dem am 20.05.1808 geborenen Guido Emil Julius Engelhardt, ihrem Neffen.

 

06 70. Kunze Wilhelm Friedrich, * 19.04.1736 Hubertusburg

Taufregister der ev. Kirche zu Warnsdorf, zugleich Schloß Hubertusburg, westlich Oschatz. 1736

"Den 19.04. früh Halb 9 Uhr hat Gott Herrn Georg Friedrich Kunze, Kgl. Und Churf. Sächs. Bettmeister zu Hubertusburg und seiner Eheliebsten, Frau Anna Maria Schüßlerin, einen jungen Sohn bescheert, welcher den 20. Dto. Getauft und Wilhelm Friedrich genannt worden.

Trauregister ev. Kirche zu Zschepplin bei Eilenburg. 1757

"Bräutigam: Wilhelm Friedrich Kunze, Pastor in Zehista. Trautag: 22. Oktober 1767. Braut: Johanna Eleonore, Christian Weidling, Diakoni in Eilenburg nachgelassene Tochter erster Ehe."

Totenregister der ev. Kirche in Dippoldiswalde.

"13.12.1805 Nachts 12 Uhr gestorben, den 16.12. begraben auf hohe Oberkonsistorialkonzession mit Beysetzung Abends in der Stille, Herr Friedrich Wilhelm Kunze, treu und bestverdienter Pastor allhier, 69 Jahre, 7 Monate, 3 Wochen, 3 Tage an Entzündung des Unterleibes. Ein Ehemann hat 4 Söhne und 4 Töchter hinterlassen."

Hierzu: Kreissig, Album der ev. Luth. Geistlichen im Kgr. Sachsen. Dresden 1883.

Aus seinem Leben:

Kunze Friedrich Wilhelm  wurde als Sohn des Kgl. Und Churf. Sächs. Bettmeister Georg Friedrich Kunze und seiner Frau Anna Maria Schüssler am 19.04.1736 im Schloß Hubertusburg geboren. Er besuchte 1749 - 1755 die Landesschule Pforta, bezog am 22.05.1755 die Universität Leipzig und war 1765 Schlossprediger in Zehista bei Pirna, 1770 Pastor in Nassau im Erzgebirge und 1775 Pastor in Dippoldiswalde südlich Dresden. Hier starb er am 13.12.1805.

Von den 4 Söhnen und 4 Töchtern, die er hinterließ, sind uns nur bekannt:

1. Unsere Ahnin, Wilhelmine Eleonore, * 29.01.1772 in Nassau, Nr. 19

2. Eine Tochter, die einen Michaelis heiratete.

3. dsgl. Eine Tochter, die einen Seiffert heiratete, wahrscheinlich Karl August Seifert, Hausverwalter des Zucht- und Arbeitshauses in Torgau.   Sie hieß Johanna Friederike und stand am 05.02.1806 Pate bei ihrem Neffen Ernst Hugo Emil Engelhardt in Wilsdruff.

4. Eine Tochter, die einen Oberpfarrer Regel in Düben heiratete.

Eine Tochter Regels, Ida Cäcilie, * 03.05.1816, † 07.12.1898 in Wolfswinkel bei Seyda als Frau des Gutsbesitzers Karl Louis von Schlieben. Dieser hatte sein Gut in Ostpreußen verkauft, als seine beiden Söhne als Offiziere 1870/71 gefallen waren. Er zog mit seiner Frau und seiner Tochter Henriette nach Halle, wo er viel mit der Familie Oskar Grulich verkehrte. Des Nichtstuns müde kaufte er Wolfswinkel bei Seyda, wo er starb. Die Tochter verkaufte das Gut in der Inflationszeit, verlor ihr Geld und starb unter drückenden Verhältnissen in Schoneundorf bei Görlitz.

 06 71. Weidling Johanna Eleonore, * 02.01.1745, get. 04.01.1746,

Taufregister der ev. Kirche in Battaune 1746.

"Täufling: Johanna Eleonore, * 02.01.1745, get. 04.01.1746,  Eltern: M. Christian Valerius Weidling, Pastor in Battaune.

Johanna Eleonore Weidling wurde am 02.01.1746 in Battaune bei Eilenburg als Tochter des Pastors Christian Valerius Weidling und seiner Ehefrau Friederike Christiane Piering geboren.  Sie vermählte sich am 22.10.1767 in Zschepplin nördlich Eilenburgs mit Friedrich Wilhelm Kunze, dem Schloßprediger in Zehista bei Pirna. Ihre Eltern konnten ihr die Hochzeit nicht mehr ausrichten, denn der Vater war bereits 1764, die Mutter schon 1754 gestorben. Aus welchen Gründen sie sich in Zschepplin trauen ließ, ist nicht überliefert. Sie folgte dann ihrem Manne nach Nassau und Dippoldiswalde, wo er 1805 starb. Bei seinem Tode war sie noch am Leben. Wann und wo sie gestorben ist, wissen wir nicht, jedenfalls nicht in Dippoldiswalde, vielleicht bei einem ihrer Kinder.

7. Generation

Urgroßeltern:

07 136. Engelhardt  Johann Ulrich

Taufregister der ev. Kirche Weissenburg in Bayern 1693. Seite 306

"Den 22. Dezember, Samstag, Johann David Engelhardt, Lebküchner,  und der Maria Barbara, ein Johann Ulrich getauft. Gevatter: Johann Ulrich Häußlein, Weißgerber, ledigen Standes."

Sterberegister der Annenkirche Dresden. 1771. Seite 306.

"Verstorbener: Johann Ulrich Engelhardt, Bürger und Conditor, ein Witwer, 78 Jahre alt. Beerdigungstag: 08.12.1771 in Dresden."

Aus seinem Leben:

Johann Ulrich Engelhardt wurde am 22.12.1693 in Weissenburg zwischen Donauwörth und Nürnberg als des Lebküchners Johann David Engelhardt und seiner Frau Maria Barbara getauft. Er wurde Conditor, ist dann auf Wanderschaft gegangen und hat sich unbekannt wo - aber nicht in Weissenburg - mit Johanna Magdalena verheiratet. Im Jahre 1733 wurde dem Paare ein Sohn Ehrenfried Kaspar geboren, unser Ahn.

Nach Ausweis des Dresdener Bürgerbuches erwarb er sich am 13.06.1747 das Bürgerrecht als "Zuckerbäcker, von Weissenburg in Nordgau cum clausula.  Er wohnte auf Poppitzer Gemeinde bei der Jungfrau Reichin. (No. 8 fol. 136.)"Gestorben ist er in Dresden, wo er am 08.12.1771 als Witwer beerdigt wurde.

07 137.   N.N. Johanna Magdalena,  * um 1701;

Ihr Geburtsort und ihr Name sind weder in Weissenburg noch in Dresden zu erfahren.

Totenregister der Annenkirche in Dresden 1762. Nr. 4

"Verstorbener: Johanna Magdalena Engelhardt, Ehefrau, 61 Jahre alt, beerdigt am 06.01.1762 in Dresden. Ehegatte: Johann Ulrich Engelhardt, Bürger und Conditor.

07 138.  Böhme Martin  , + 24.12.1747 Dresden

Häußerverzeichnis in Dresden, Stadtbibliothek:

"Haus Breitestraße 20, Böhme, Martin, Kartenfaktor (gest. 24.12.1747) kauft am 16.06.1735 das Haus Breitegasse Nr. 20. Böhmes Erben waren:

a) Frau Johanna Sophie, Witwe des weil. Kgl. Preuß. Und Churf. Brandenburgischen Chartenfaktors Martin Böhme und 5 Kinder:

1. Dorothea Elisabeth

2. Johanna Sophie

3. Christiane Charlotte

4. Samuel Gottlieb

5. Karl August

b) Die Wittwe Böhme, geborene Müller, war wieder verheiratet mit Johann Christian Schöne."

Akten der Stadtbibliothek Dresden. G. 30.21.B1. Lg.: "Böhme, Martin, Spielkartenfabrikant, wird bestraft wegen des Verkaufs ungestempelter Karten. 1713."

Aus seinem Leben:

Martin Böhme mag etwa 1685 geboren sein. Die einzigen Angaben über ihn sind die vorstehenden. Als Preußischer, Brandenburgischer Kartenfabrikant wird er wohl nicht in Sachsen geboren sein und sich auch auswärts verheiratet haben. Dass über ihn keine Todeseintragung vorhanden sein soll, mag seinen Grund darin haben, dass er vielleicht zur Kreuzkirche gehörte, deren Bücher 1760 verbrannt sind. Möglicherweise ist aus dem Stadtarchiv noch etwas zu bekommen. Im Jahre 1713 wurde er bestraft, weil er ungestempelte Spielkarten verkauft hatte.

Am 16.06.1735 kauft er das Haus Breitegasse, jetzt Nr. 20. Bald darauf muß er sich verheiratet haben und zwar mit Johanna Sophie Müller. Aus der Ehe stammen die oben genannten Kinder, von denen Johanna Sophie (geboren um 1739) unsere Ahnin war. Samuel Gottlieb wurde Kartenfabrikant wie sein Vater. Er starb am 12.10.1796.

 07 139. Müller Johanna Sophie

Quellen sind lediglich die Angaben unter Nr. 74. In den Dresdener Kirchenbüchern ist über Geburt, Trauung und Tod nichts zu finden. Vielleicht ist die Wiederverheiratung mit Schöne bei der Annenkirche zu finden, welche die Nachforschung wegen Zeitmangels abgelehnt hat, am 21.01.1937.

Aus ihrem Leben:

Sophie Müller mag etwa 1705 geboren sein. Die Eltern sind unbekannt. Zwischen 1735 und 1737 hat sie sich mit dem Kartenfabrikanten Martin Böhme verheiratet. Aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor, von denen am 07.12.1747 beim Tode ihres Mannes noch vier am Leben waren.

Spätestens 1754 verheiratete sie sich zum zweiten Male mit Johann Christian Schöne: denn im Häuserverzeichnis von Dresden ist am 17. Mai / 03. Juli 1754 eingetragen: Schönin, Johanna Sophie, verehelicht gewesene Böhme, geborene Müller, verkauft ..... usw..

Sie hatte nach ihrer Wiederverheiratung ihren Erbteil an dem Hause an die Kinder verkauft. Am 07.06.1784 ist Johanna Sophie Engelhardt (die Ahnin) mit ihren 3 Geschwistern Besitzerin.

07 140. Kunze Georg Friedrich

Totenregister der ev. Kirche Wernsdorf. Bez. Leipzig. 1754 Nr. 38

"Verstorbener: Georg Friedrich Kunze, Ehemann. Kgl. Wohlbestallt gewesener Bettmeister. Gestorben am 02.08.1754 hier."

Über die Tauf- und Traueinträge von Georg Friedrich Kunze gibt es keine Spuren.  Er war Kgl. + Churf. Sächs. Bettmeister, hatte also im Schlosse Hubertusburg die zahlreichen Gäste unterzubringen. Verheiratet war er mit Anna Maria Schüßler. Georg Friedrich mußte den 7 jährigen Krieg, der Zerstörung von Teilen des Schlosses mit sich brachte und die Besetzung Sachsens durch die Preußen miterleben. Er starb aber vor Abschluß des Hubertusburger Friedens in Wernsdorf am 02.08.1754. Außer unserem 1736 geborenen Ahnen Wilhelm Friedrich sind noch 1734, 1735 und 1739 Kinder geboren. Bei letztgenannten stand am 07.01.1739 Pate:

Christiane Sophie Schüßler, die Frau des Kgl. Stuterei-Verwalters in Döhlen bei Dresden, Johann Michael Schüßler. Vielleicht waren sie die Großeltern.

07 141. Schüßler Anna Maria , * 20.07.1709;  Ort unbekannt

Sie verheiratete sich um 1733 mit dem Bettmeister Georg Friedrich Kunze und starb im Alter von 68 Jahren am 25.11.1777 in Wernsdorf, 23 Jahre nach dem Tode ihres Mannes.

Sterberegister Wernsdorf. Bezirk Leipzig 1777. Nr. 34

"Johanna Maria Kunze, Witwe, im Alter von 68 Jahren, 4 Monaten, 5 Tagen am 25.11.1777 hier gestorben. Name des Ehegatten: Georg Friedrich Kunze, Bettmeister in Hubertusburg.

07 142. Weidling Christian Valerius

Mitteilung der Direktion des Stadtarchives und der Stadtbibliothek Dresden. Auszug aus den Kirchlichen Wochenzetteln, dem Ersatz der abgebrannten Kirchenbücher der Kreuzkirche. Bd. 1713/14. Blatt 367.

"Mittwoch den 14. März läßt taufen Herr Johann Gottlob Weidling, Leutnant, Kind Christian Valerius."

Trauregister der ev. Kirche zu Battaune 1739.

"Bräutigam: Weidling, Christian Valerius, Junggeselle, ev. Pfarrer in Battaune. Trautag: 03.11.1739. Braut: Piening, Christiane Friederike, Jungfrau ev.  aus Eilenburg. Eltern des Bräutigams: Fehlt. Eltern der Braut: Piening, Stadtrichter in Eilenburg."

Totenregister der Nikolaikirche in Eilenburg 1764. Seite 30. Nr. 12.

"Verstorbener: Pastor Christian Valerius Weidling, ev., gestorben am 06.02. in Eilenburg. Am 10.02. früh beigesetzt.

Aus seinem Leben:

Christian Valerius Weidling wurde am 12.03.1714 in Dresden als Sohn des Leutnants Johann Gottlob Weidling und seiner Ehefrau ? geboren.